Geschichte und Chronik der Stadt
Im Jahr 1361 wurde Schönlinde erstmals urkundlich erwähnt und war wahrscheinlich für eine lange Zeit die einzige Siedlung in der ganzen Umgebung. Die Herren von Leipa haben damals circa 30 Kolonisten-Familien aus Oberfranken einberufen. Schon lange vorher stand unweit die Burg Krásný Buk (Schönbüchel), welche aber im Jahre 1339 zerstört wurde. Einige seiner Rechte wurden angeblich dem Inhaber des Erbgerichts übertragen. Das Erbgericht stand noch bis 1731 auf dem Knotenpunkt, wo sich heutzutage der Platz von Schönlinde befindet. Das Nachbardorf Schönbüchel, welches zuerst im Jahr 1485 erwähnt wurde, wurde vermutlich erst nach den Hussitenkriegen gegründet.
Der Ort war noch in der Hälfte des 16. Jahrhunderts eines der wenigen Pfarrdörfer im Bereich der Herrschaft Tollenstein, zu der Schönlinde bis 7. März 1573 gehörte. Von Kryštof von Šlejnic haben es Abraham und Jindřich von Wartenberg gekauft. Durch den Kauf gelangte der Ort an die Herrschaft Kamnitz. Im Jahr 1614 haben die Fürsten von Wchinitz und Tettau (seit 1619 Kinsky) das Anwesen (Herrensitz) erworben, deren Mitglieder die Entwicklung des Handwerks unterstützt haben. In dem Jahr 1731 wurde der englische Textilexperte John Barnes vom Fürst Filip Josef Kinsky in den Dienst aufgenommen und es entwickelte sich im Ort die Leinweberei. Noch im gleichen Jahr (3. August 1731) erhielt Schönlinde von Kaiser Karl VI. das Marktrecht. Im ausgehenden 19. Jahrhundert entwickelte sich der Ort zu einem bedeutenden Zentrum der Textilindustrie in Nordböhmen, dem am 5. Januar 1870 die Stadtrechte verliehen wurden. 1910 lebten hier 6930 Einwohner, was auch die höchste Anzahl bis jetzt war, seitdem sank die Anzahl auf 3 601 (Stand 2012) . Nach dem Zweiten Weltkrieg, in den Jahren 1945-1946, wurde die deutschböhmische Bevölkerung vertrieben und die Einwohneranzahl sank auf ca. die Hälfte. Es wurden mehr als 300 verlassene Häuser abgerissen.
Chronik der Stadt